Es ist der Höhepunkt jeder Raumfahrtmission: Der Ausstieg ins All.
„Man ist mit nichts mehr an der Raumstation verbunden außer einer Sicherheitsleine. Das ist einfach nur ein Drahtseil.“
Im Juli 2013 kommt es bei Wartungsarbeiten an der ISS zu einem Zwischenfall, mit dem niemand gerechnet hat.
Der Astronaut Luca Parmitano meldet ein Phänomen, das er sich zunächst selbst nicht erklären kann.
Im letzten Moment erreicht Luca Parmitano die Luftschleuse zur Raumstation.
„Der Vorfall von Luca Parmitano, der hat die Ingenieure auf der Erde erschreckt, weil das bislang ein Szenario war, an das niemand gedacht hatte.
Man hat analysiert, das Wasser kommt mit dem Belüftungssystem in den Helm,
das kommt hinten, hinterm Kopf in den Helm, und nur da sammelt sich dann dieses Wasser an.
Das kann bis zu nem Liter sein, das dann um den Kopf rum fließt,
und wenn man das nicht wegwischen kann, weil man mit der Hand nicht ran kann, dann könnte man daran theoretisch ertrinken.“
In einem gigantischen Pool trainieren die Astronauten einen Space Walk – und mögliche Notfälle -
dabei nutzen sie einen Nachbau der ISS und befinden sich im ständigen Funkkontakt mit dem Missionsteam.
Alexander zieht seinen 160 Kilogramm schweren Raumanzug an.
Für ihn und seinen amerikanischen Kollegen Drew Feustel stehen an diesem Tag Wartungsarbeiten auf dem Trainingsplan.
„Der Raumanzug ist ein faszinierendes Ding. Das ist wirklich ein kleines Raumschiff, das kann man mit Fug und Recht so sagen.
Er hat alles, was man braucht, um als Raumschiff zu gelten,
das heißt der hat ein Lebenserhaltungssystem, ein elektrisches System, der hat ein Thermoregulierungssystem, ein Funksystem.“
Immer dabei: ein Arsenal an Werkzeugen. Der Akkuschrauber zum Beispiel wurde speziell für die Raumfahrt entwickelt.
Unentbehrlich: Die Haken für die Sicherheitsleinen.
Auf geht´s, in die simulierte Schwerelosigkeit unter Wasser.
Bei Außeneinsätzen sind die Astronauten sozusagen als Hausmeister unterwegs. Bei diesem Training muss der Motor eines Solarpanels ausgetauscht werden.
Was aber passiert, wenn – wie bei Luca Parmitano – am Raumanzug etwas kaputt geht? Dann sind die Astronauten in Lebensgefahr.
Genau für diesen Notfall müssen Alexander und Drew trainieren.
Die Astronauten sollen einen Schnorchel im Anzug testen, mit dem sich solche Notfälle künftig überleben lassen.
„Man wird immer wieder in solche Situationen reingeworfen.
Oft ist es so, dass man es vorher gar nicht weiß was passiert und wann die Trainer das für einen planen, damit man so ein Element der Überraschung hat.
Und da merkt man schon, da wird man mit der Zeit immer besser drin.
Also man kriegt das so in seinen Kopf rein, wie so eine Rettung funktioniert, auf was man achten muss, welche Sicherheitsleinen man zu welcher Zeit umstecken muss.
Das sind schon ganz wichtige Sachen, die man nicht vergessen darf, sonst ist man ruck zuck im freien Weltraum und schwebt von der Raumstation davon.“
Sechs Stunden – solange dauert ein Einsatz im All - haben Alexander und Drew im Pool trainiert.