Moin, ich bin Enno, der Trockenklo-Spezialist von Goldeimer
Wir sind hier heute im wunderbaren Kleingarten von Manni und wollen über die 10 wichtigsten Dinge sprechen, die du über Trockenklos wissen musst.
Nr. 1: Welche Vorteile bieten Trockenklos?
Trockenklos sind deswegen so wunderbar, weil du
1. kein Spülwasser brauchst, 2. keinen Abwasseranschluss
3. keine Chemikalien, um Gerüche zu mindern
und 4. kannst du deinen eigenen Dünger für den Kleingarten erzeugen.
Nr. 2: Welche Klos sind im Kleingarten erlaubt?
So ein Spülklo, auf dem ich hier gerade sitze, ist nicht erlaubt.
Es gibt ein paar regionale Ausnahmen, das klärst du aber am besten mit deinem Kleingartenverein oder dem Landesbund.
Und dann gibt es noch Chemietoiletten.
Chemietoiletten sind nur erlaubt, wenn du eine entsprechende Abkippstation in deinem Kleingartenverein hast.
Dann gibt es noch Trockentoiletten.
Trockentoiletten sind richtig gut geeignet für den Kleingarten. Die Kompostierung ist nur in Wasserschutzgebieten nicht zulässig, da musst du drauf achten.
Nr. 3: Wie funktioniert ein Trockenklo?
Wie ein Klo funktioniert, weißt du. Das ist beim Trockenklo genau so.
Ich mache hier gerade mein Geschäft, bin fertig
nehme mir Klopapier – ich bin ein Roller, kein Knüller –
wische mir den Hintern ab
XX
so 0,3 Liter Einstreu, hier nehme ich Goldeimer Kackpulver, auf die Hinterlassenschaften.
Das mindert die Gerüche und deckt das auch optisch ab.
Also die Person, die nach mir die Toilette benutzt, sieht keinen Kackhaufen oder was da vorher passiert ist.
So viel zu der Anwendung.
Es gibt zwei Arten von Trockenklos – einmal so eine Trockentrenntoilette,
da wird im vorderen Bereich Urin gesammelt und im hinteren Bereich die Kacke inklusive Einstreu und Klopapier.
Und dann gibt es simplere "Eintopfvarianten" – die sind der "No-Brainer" unter den Trockenklos.
Da muss man sich nicht so viel drum kümmern, aber die sind nicht so lange geruchsfrei.
So, das war nur die halbe Miete. Was passiert, wenn der Eimer vollgeschietert ist,
erkläre ich später im Video, wenn es um die Verwertung von Trockentoiletteninhalten geht.
Kleiner Spoiler: Es geht um Komposthaufen.
Nr. 3: Welche Einstreu eignet sich für Trockenklos?
Welche Einstreu ist die richtige für euer Trockenklo?
Es gibt verschiedene Varianten. Unser Favorit ist natürlich das Goldeimer Kackpulver.
Das ist eine Mischung aus Pflanzenkohle, saugfähiger Holzfaser und
ankompostierter Grünschnitt, der nacher im Komposthaufen gute Arbeit leistet.
Eine weitere Einstreu-Variante ist Strohmehl.
Strohmehl gibt's im Landhandel in Ballen.
Die Abdeckung von den Hinterlassenschaften ist nicht so gut wie beim Kackpulver.
Auch die Geruchsminderung ist nicht so optimal, aber es funktioniert auf jeden Fall.
Auf dem Komposthaufen zersetzt sich Strohmehl relativ gut,
aber der Kompost wird nicht so hochwertig wie bspw. mit unserem Kackpulver.
Die dritte Option sind Hobelspäne, also Holz.
Hobelspäne haben im Klo eine gute Geruchsbindung, zersetzen sich auf dem Kompost aber schlecht.
Deswegen muss man sich überlegen, wo der Fokus bei der Einstreu liegen soll.
Ganz wichtig: Hobelspäne nicht bei der Tischlerei holen, da dort oft
Plattenwerkstoffe mit Klebern verwendet werden – die haben im Klo und auf dem Kompost nichts zu suchen.
Nr. 4: Wie vermeide ich Geruchsentwicklung?
Dein Klo stinkt?
Dann habe ich hier Tipps, wie du Gerüche vermindern kannst und dein Klo zum Strahlen bringst.
Tipp 1: Die richtige Einstreu verwenden.
Wir sind natürlich Fans vom Goldeimer Kackpulver,
weil die sehr gut Gerüche mindert und auf dem Kompost super ist.
Tipp 2: Urin und Kacke müssen voneinander getrennt bleiben.
Nur, wenn die vermischt werden, entstehen Fäulnisgerüche.
Die Trennung von Urin und Kot kann man auf zwei Weisen hinbekommen:
Zum einen gibt es Urin-trennende Toiletten, also Trockentrenntoiletten.
Die haben im vorderen Bereich einen Urin-Auffangbereich
und im hinteren Bereich einen Behälter für die Kacke.
Da ist die Trennung durch die Konstruktion vorgegeben.
Wenn du aber eine "Eintopflösung" hast, solltest du mit Einstreu vor der Toilettennutzung arbeiten.
Wir nennen das "Basiseinstreu".
Wie funktioniert das?
Vor der ersten Klonutzung gibst du eine bestimmte Menge Einstreu in den Eimer.
Als Richtwert verwende 1 - 1,5 Liter Einstreu pro Person und Nutzungstag.
Das Urinlevel steigt dann langsam an und wird von der Einstreu aufgesogen.
Die Kackhaufen landen nach und nach oben drauf.
Erst, wenn das Urin-Level über dem Einstreu-Level ist, findet ein Kontakt von Urin und Kot statt.
Erst dann entstehen Gerüche.
Tipp 3: Ausreichend viel Einstreu verwenden.
Ich sehe immer wieder, dass Leute mit einer kleinen Hand voll abstreuen.
Das reicht aber nicht. Ihr müsst alles an Urin und Flüssigkeit in der Toilette binden.
Weil: Urin und Kacke müssen voneinander getrennt werden.
Tipp 4: Vor längeren Nutzungspausen empfiehlt es sich, ein paar Hübe EMs in den Eimer zu geben.
Das sind vor allem Milchsäurebakterien, die Fäulnisprozesse verhindern.
Wichtig ist dabei, den Deckel fest draufzumachen,
weil sich die Mikroorganismen in anaeroben Bedingungen wohl fühlen
– also da, wo wenig bzw. kein Sauerstoff ist.
Wenn ihr diese Tipps befolgt, habt ihr mit Gerüchen im Trockenklo keine Probleme.
Nr. 5: Was darf alles ins Trockenklo?
Im Grunde darf alles ins Klo, was auch auf den Kompost darf,
also z.B. Grünschnitt, Küchenabfälle, alte Blumenerde.
Aber das ist Schwachsinn, weil euer Klo dadurch nur schneller voll wird.
Deswegen packt ins Klo nur Pipi, Kaka, Einstreu und Klopapier.
Nr. 6: Was mache ich mit meinen Trockenkloinhalten?
Es gibt drei Möglichkeiten:
Die erste Variante ist die Kompostierung.
Dabei ist ein gutes Mischungsverhältnis wichtig,
damit wir auf Temperaturen jenseits der 60° Grad kommen
– dann werden Krankheitserreger in den Fäkalien eliminiert.
Die zweite Variante ist noch interessanter für den Kleingarten:
Wenn ihr eine Fermentation vor die Kompostierung schaltet.
Da spielen die EMs wieder eine Rolle.
Die dritte Variante ist die Entsorgung
– Entsorgung ist relevant, wenn man unterwegs ist oder keinen Kleingarten hat.
Dabei ist es wichtig, nicht kompostierbare Maisstärkebeutel zu benutzen,
sondern feste Abfallbeutel, die nicht so schnell kaputtgehen.
Die Beutel müsst ihr gut verschließen – es ist im Grunde wie bei Babywindeln,
da werden die Fäkalien auch über den Restmüll entsorgt.
Die Beutel für die Entsorgung fest verschließen, ansonsten ist das ein Hygienerisiko
für die Leute, die am Müllwagen oder in der Verbrennungsanlage arbeiten.
Die Entsorgung ist aber nicht erstrebenswert, weil wir ja Nährstoffkreisläufe schließen wollen!
Nr. 7: Wie funktioniert das mit der Kompostierung?
Ich zeige euch jetzt, wie die wahrscheinlichste Variante der Verwertung
von Trockenkloinhalten aussieht: die Kompostierung.
Ganz wichtig: Handschuhe anziehen!
Wir hantieren mit Fäkalien, da besteht ein Hygienerisiko.
Ich zeige euch das am Beispiel von unserem Premium Klo.
Zuerst den Klodeckel abnehmen,
dann ggf. die Klemmen zur Befestigung des Beutels lösen,
Urin-Trenneinsatz rausnehmen
und den Beutel eindrehen und mit dem ganzen Eimer herausnehmen.
Dann gehen wir zu unserem geschlossenen Komposter, der bereits vorbereitet ist.
Unten ist schon saugfähiger, kleingemachter Grünschnitt drin –
da geben wir den Beutel samt Inhalten jetzt rein.
Wichtig bei kompostierbaren Beuteln: Die zersetzen sich nach 14 Tagen,
deshalb nicht herausheben, sondern einfach mit dem Eimer kippen.
So bleibt der Eimer sauber und der Beutel zerreißt nicht.
Den Urin aus dem Trenneinsatz kippen wir ebenfalls
auf den geschlossenen Komposter hier.
Wenn ihr einen frischen Kompost angesetzt habt, der noch nicht so saugfähig ist,
dann solltet ihr ein wenig Einstreu in den Trenneinsatz geben.
Sonst besteht die Gefahr, dass Urin aus dem Komposter oder
ins Erdreich läuft – das wollen wir vermeiden, denn es ist grundwasserschädigend.
Deswegen haben wir hier Kackpulver zum Urin gemischt
– also nicht wundern, wenn es etwas schwarz-brühig ist.
Am Ende deckt ihr das Ganze mit Gartenabfällen ab,
sodass keine Insekten da ran gehen und ihr gutes Material für die Kompostierung habt.
So ist der Komposter auch schon vorbereitet für die nächste Ladung Kloinhalte.
Nr. 8: Und was passiert nach zwei Jahren Kompostierung?
Jetzt geht's um die Ausbringung von Trockenkloinhalten im Kleingarten.
Wichtig vorweg: Die Kompostierung muss wirklich gut ablaufen!
Schaut euch dazu unser nächstes Video an,
da geht es um die Details zum Mischungsverhältnis, Temperaturen,
zur Dauer bis zur Ausbringung und Co.
Hier seht ihr, wie so ein Kompost aussehen muss.
Das ist ein zwei Jahre alter Kompost,
den könnt ihr so im Garten ausbringen.
Wichtig: Kompost aus Trockenkloinhalten nur an Zierpflanzen ausbringen!
Zum Beispiel an Obstbäumen oder Obststräuchern, wie hier.
Vor Beginn der Wachstumssaison, im März etwa, arbeitet ihr den Kompost oberflächlich ein.
Zum Thema Urin: In Kleingärten wird häufig mit Urin als Flüssigdünger gedüngt,
das ist offiziell nicht zulässig und solltet ihr vermeiden.
Wir empfehlen, den Urin stattdessen auf den Kompost zu geben,
wenn der Kompost saugfähig ist und das aufsaugen kann.
Sonst könnt ihr, wie ihr eben gesehen habt, mit Einstreu
den Urin binden und es dann auf den Kompost kippen.
So schließt ihr natürliche Nährstoffkreisläufe und
unterbrecht mögliche Krankheitskreisläufe.
Nr. 9: Ist das Ganze gesundheitlich und ökologisch unbedenklich?
Bei Pipi ist es so: Frischer Urin ist per se keimfrei.
Allerdings werden 2/3 der Medikamentenrückstände über Urin ausgeschieden.
Das heißt: Wenn du viele Medikamente nimmst und krank bist,
solltest du deinen Urin im Kleingarten nicht verwerten.
Bei Kot ist es wiederum so, dass nur 1/3 der Medikamentenrückstände
deinen Körper auf diesem Wege verlassen. Hier spielen Krankheitserreger eine große Rolle.
Deswegen ist es wichtig, die Kompostieranleitung genau zu verfolgen
und dafür zu sorgen, dass kein Hygienerisiko entsteht.
Wir empfehlen: Wenn ihr krank seid und Medikamente nehmt,
lasst die Kombination aus Trockenklo und Kompostierung sein.
Geht dann lieber den Weg über die Entsorgung über den Restmüll.
Wenn ihr gesund seid, steht dem Ganzen überhaupt nichts im Weg.
Ihr könnt die Nährstoffe zirkulieren lassen und euer Kleingarten blüht!
Nr. 10: Wie geil ist das alles bitte?
Kommen wir zum letzten Punkt. Mir bleibt eigentlich nur zu sagen:
Trockenklos im Kleingarten sind der Shit!
Es macht richtig Spaß, sich mit den Klos und der Kompostierung zu beschäftigen
und Nährstoffkreisläufe zu schließen.
Wir von Goldeimer haben viel Spaß daran, solche Themen für euch aufzubereiten
und hoffen, dass ihr interessante Aspekte mitgenommen habt.